03.07.2020
Rente mit 70 - oder zumindest ein deutlich reduziertes Pensum - heißt es in wenigen Tagen für Bühls Turntrainer Gerd Lugauer. Nach der Sommerpause übergibt er den Staffelstab nach 40 Jahren an den neuen Cheftrainer Flavius Simtion. Der Rumäne wechselt vom Stützpunkt in Ulm in die Zwetschgenstadt und bringt als ehemaliger Jugendnationalturner Erfahrungen aus dem Spitzensport mit.
"Wir haben
zehn Jahre nach dem passenden Kandidaten gesucht, der die Kompetenz besitzt,
unser Spitze weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Integration fortzuführen,
die den Zusammenhalt im gesamten Vereinsleben mit dem größten Turnnachwuchs der
Region ausmacht", freut sich Abteilungsleiter Ralf Fäßler. Neben der
Vorfreude hatten sich zuletzt aber auch ein paar Sorgenfalten in den Gesichtern
der Bühler Turnabteilung entwickeln. Im umkämpften Bühler Wohnungsmarkt hatte
man wenig Erfolg und schließlich sogar eine Taskforce gegründet, um
systematisch das gesamte Turn-Netzwerk einzubeziehen. "Genau das hat am
Ende auch funktioniert, wir sind super happy und freuen uns, dass Flavius bald
bei uns in der Halle seine Arbeit beginnen kann", meinte ein spürbar
erleichterter Abteilungsleiter.
In der Tat drängt auch
im sportlichen Sinne die Zeit, denn nach vielen Überlegungen gibt es jetzt
einen Fahrplan für die erste Mannschaft, die wieder in der 3. Bundesliga an die
Geräte geht. Am 10. Oktober soll es nach neusten Informationen der Deutschen
Turnliga losgehen. Auch wenn alle Planungen noch vorbehaltlich einer weiteren
Stabilisierung der derzeit alles bestimmenden Pandemie sind, wird es definitiv
nur eine stark verkürzte und improvisierte Saison geben. Der 43 jährige Simtion
hat dann die Aufgabe, die Mannschaft in sehr kurzer Zeit auf die Saison
einzustimmen. Gerd Lugauer hat zugesichert, gerade nach der langen Zwangspause,
einen fließenden Übergang bei der Betreuung seiner Schützlinge zu gewährleisten.
Während man im Profisport mitunter an die Quartalsdenkweise großer Konzerne
denken kann, herrscht beim Bühler Kunstturnen eher das Mindset eines
langfristig denkenden Familienunternehmens, das stets die nächste Generation im
Blick hat. "Ich stand über 40 Jahre jeden Tag in der Halle, zwei
Jahrzehnte haben wir für eine Kunstturnhalle gekämpft und die letzte Dekade jetzt
meinen Nachfolger gesucht. Ich schaue sehr optimistisch in die Zukunft",
fasste Gerd Lugauer sein Wirken zusammen, das im letzten Jahr mit dem Sieg in
der 2. Bundesliga durchaus ein wenig gekrönt wurde.
© TV Bühl Abteilung
Kunstturnen